Autohaus-toepner-logo Skoda-service VW-Service Wohnmobilservice
Menü-Autohaus-Toepner
Wohnmobil abtransportieren im Winter

Wohnmobil abtransportieren im Winter

Wohnmobil-abtransportieren-im-Winter

 

Abschleppen, aber richtig!

Sieben fatale Fehler kann man machen, wenn das Wohnmobil im Schnee festsitzt. Wenn Sie diese folgenden Ratschläge beachten, können Sie Ihr Mobil aus jeder Lage befreien – sicher und ohne Schäden an Material und Personen.

Das Wohnmobil steckt im Schnee fest. Die kritischen Bereiche sind bekannt: die lockere Neuschneeauflage auf spiegelglatt vereisten Parkplätzen oder richtiger Tiefschnee ohne festen Untergrund. Wie kann man in einer solchen Situation vorgehen?

Als allererstes: Wer in so einem Moment nicht die Geduld oder gar die Nerven verliert, ist klar im Vorteil. Gut Ding will freilich Weile haben. Und als nächstes: Schritt für Schritt die möglichen Optionen ausprobieren.

 

Wenn das Wohnmobil festsitzt, hilft nur: Ruhe bewahren

1. Selbstverständlich ist der idealste Weg zurück aus dem Dilemma die eigene Spur. Denn die ist schon ein bisschen festgefahren und bietet somit eventuell mehr Grip als der hohe Schnee drum herum.

2. Und was ist, wenn die eigene Spur bergauf geht? Dann ist das A und O, einen sicheren Weg bergab ausfindig zu machen. Es ist ratsam, es zunächst zu Fuß zu versuchen, um zu schauen was sich unter dem Schnee verbirgt und wie tief er tatsächlich ist.

3. Das Herausschaukeln ist auch eine Möglichkeit! Dazu wird das Wohnmobil in der Mulde, in der es feststeckt, durch wechselseitiges, kontrolliertes, aber trotzdem kräftiges Anfahren, mal zurück, mal vor in eine Schaukelbewegung versetzt. Im besten Fall erreichen die angetriebenen Räder den oberen Muldenrand und können somit, ohne durchzudrehen, den Gefahrenbereich verlassen.

4. Wenn das auch nicht weiter helfen sollte und weder eine Schlepp- noch eine Schiebehilfe in Sicht ist, muss benutzt werden, was das Mobil selbst zu bieten hat. Eine wirkliche Chance hat nur, wer das Wohnmobil nicht durch sinnloses Gas geben und haltlos durchdrehenden Rädern bis zu den Achsen respektive der Bodenplatte versenkt hat. Sollte das Fahrzeug so tief drin sitzen, geht ohne fremde Hilfe gar nichts mehr, auch sind eventuell Folgeschäden möglich. Die einzige Möglichkeit nach diesem Schlamassel ist, die Räder mit einigen stabilen Brettern sicher untergelegtem Wagenheber anzuheben, anschließend das Loch unter den Reifen mit festem Material auszufüllen oder auf das nun frei zugängliche Rad eine wirkungsvolle Traktionshilfe wie etwa geeignete Schneeketten anzubringen. Wer eine Hubstützenanlage besitzt, kann sich höchstwahrscheinlich damit aus diesem Dilemma befreien.

5. Sitzen die Räder nicht so tief fest, können auch unterlegbare Traktionshilfen verwenden werden. Der Markt hierfür bietet verschiedene Spezialitäten, etwa die Anfahrmatten oder die auch als Auffahrkeile nutzbaren multifunktionellen Rampen Uniko.

6. Wenn Sie keine Traktionshilfe besitzen, funktionieren auch die Fußmatten aus dem Fahrerhaus als Traktions- und Anfahrhilfe. Entscheidend ist: das Rad sollte irgendwie auf die Matte drauf kommen. Dazu sind am besten flache Gegenstände mit rauer Oberfläche geeignet. Lässt sich das Wohnmobil ein wenig in der Mulde hin und her schaukeln, gelingt es oftmals, dem haltlosen Rad haltbringende Dinge unterzuschieben. Auch Kies, Tannenzweige, Äste und nasser Sand können Ihnen aus der Situation helfen. Sie finden in den orangefarbenen Streugutbehältern an einigen Steigungsstrecken Streusplitt, der genau für diese Situation da ist. Nutzen Sie diesen, denn die Entnahme ist durchaus erlaubt, ein dafür geeigneter Behälter sollte sich in der Not finden lassen.

7. Falls das auch nicht hilft, ist die letzte Möglichkeit eine Schlepphilfe: Auch wenn die Achslastverteilung nicht optimal ist und die Traktion einiger frontgetriebener Mobile eher schwach ist, kann dabei schon ein Mittelklasse-Fahrzeug wirkungsvoll helfen. SUV, Geländewagen oder auch leistungsstarke Allrad-Autos sind als Schlepper besonders gut geeignet. Zum Ziehen verbleibt das potenzielle Zugfahrzeug auf griffigem, festem Untergrund. Lange Schleppseile oder Bergegurte überbrücken die Entfernung. Soll ein frontgetriebenes Auto ziehen, ist es vorteilhafter, wenn Auto-Vorderseite zu Auto-Vorderseite angekuppelt wird. Denn im Rückwärtszug kann somit vielmehr mehr Kraft auf den Untergrund übertragen werden.

 

Bei Wohnmobilen die tief festsitzen, hilft nur noch ein Schlepper

Der hilfsbereite Landwirt mit seinem großen Ackerschlepper? Auch das sollte kein Problem sein, solange die richtigen Abschleppseile verwendet werden. Solche Taue dämpfen den Anfahrruck und sind dehnbar. Komplizierter wird es, wenn schwere Zugmaschinen mit Ketten oder Stahlseilen als Helfer fungieren wollen. Auf diese straken Zugkräfte einschließlich des harten Anfahrrucks sind weder das Basisauto noch die dahinter sitzenden Rahmenteile ausgelegt. Vor allem bei besonders tief festsitzenden Autos und notwendigem Schrägzug kann hier zügig mal ein Längsträger in Mitleidenschaft gezogen werden.

Genauso besteht im Fall des Bruches von Kette oder Seil durch zurückschnellende Teile Lebensgefahr. Zum Schutz des Autos ist hier professionelle, allerdings oft kostenpflichtige Bergehilfe gut gemeinten Laienaktionen vorzuziehen. Und wenn das lange dauert? Dann müssen Sie eine Option Ihres Wohnmobils nutzen, die kein noch so wintertauglicher Allrad-Wagen zu bieten hat: Zeit! Wer die Muße hat, gemütlich und entspannt in seinem Reisemobil auf den Schneepflug zu warten, ist ohne Frage im Vorteil.

 

Zubehör: Das muss im Winter dabei sein

• Wagenheber
• Klappspaten, Schaufel
• Taschenlampe
• Handschuhe
• Unterlegkeile
• Feste Unterlagen aus Holz zum Unterbauen von Wagenheber oder Hubstützen
• langes festes Abschleppseil
• Schneeketten
• Decke oder Plane zum Unterlegen

 

Traktionshilfen für die Winterzeit

Traktionshilfen und Schneeketten sind auf keinen Fall Ersatz für Winterreifen. Wird eine Kette auf nassen, kalten Sommerreifen montiert, können die Pneus im Schneeketten-Netz durchdrehen, denn das Grip Niveau ist um einiges geringer, als bei dem guten Winterreifen ohne Ketten.

Anders sieht es allerdings bei textilen Traktionshilfen mit geschlossener Oberfläche aus. Die Fahrzeug-Socken können in einer Notsituation auch auf Sommerreifen angebracht werden und erzielen fast gleiche Traktionswerte wie Schneeketten auf Winterreifen. Aber nur, solange die Räder nicht durchdrehen. Dann vereisen die Socken innen und es funktioniert mit der Haftung nicht mehr.

Nur auf Schneefahrbahnen sollten Schneeketten eingesetzt werden. Auf Eis kann plötzliches Unter- oder Übersteuern die Fahrt zum gefährlichen Abenteuer machen. Da Schneeketten normalerweise unter schwierigen Witterungsverhältnissen zum Einsatz kommen, wäre es sinnvoll, das Anlegen noch vor Reisebeginn zu proben. So kann man Fehler vermeiden und damit Schäden an Bremsanlage oder Radlauf ausschließen. Nach jedem Einsatz auf nasser Straße müssen die Ketten ordentlich mit Wasser abgespült und in trockenem Zustand in der Verpackung verstaut werden.

scroll-up-button