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Ratgeber über Kühlmittel – Unterschiede und Funktion

Ratgeber über Kühlmittel – Unterschiede und Funktion

Kühlmittel nachfüllen am Fahrzeug

Eine entscheidende Funktion erfüllt das Kühlmittel im Fahrzeug: Es verhindert, dass der Motor sich überhitzt und hält ihn konstant auf optimaler Temperatur. Damit das aber alles so reibungslos funktioniert, muss das Kühlmittel niedrigen sowie hohen Temperaturen standhalten und einige spezielle Eigenschaften haben. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie der Kühlkreislauf im Wagen abläuft, was genau ein Kühlerfrostschutz ist und wie Sie das Kühlmittel auf eigene Faust auffüllen können.

Inhaltsverzeichnis

Kühlsystem und Kühlerfrostschutz des Fahrzeugmotors

Eine ganze Menge an Hitze entsteht in jedem Fahrzeugmotor. Teilweise ist das so gewollt, es sollte aber auf keinen Fall der Motor endlos aufgewärmt werden. Schläuche und Leitungen durchziehen Kühler und Motor, um die optimale Temperatur des Fahrzeugmotors zu halten. In diesen Leitungen und Schläuchen zirkuliert das Kühlmittel, auch Kühlerfrostschutz oder Kühlwasser genannt. Die Wasserpumpe ist für die Zirkulation zuständig. Das Kühlwasser und der Kühler zählen zu den wichtigsten Komponenten des Kraftfahrzeuges.

Wo genau entwickelt sich die Wärme?

Auf zwei unterschiedliche Arten entsteht die Hitze im Fahrzeug. Die Zündung ist die Hauptquelle des Kraftstoffs im Motor. Bei der Zündung wird von der Zylinderkopfdichtung bis hin zu den Kolben alles erhitzt.

Die andere Quelle an der Hitze entsteht, ist die mechanische Kraftübertragung. Einige Motorteile und das Getriebe funktionieren mechanisch und laufen enorm zügig, oft sogar mit mehreren hundert Umdrehungen pro Minute. Hierdurch wird sehr viel Wärme durch Reibung erzeugt, obwohl die Komponenten sehr gut miteinander abgestimmt sind. Die entstehende Hitze durch Zündung und Reibung muss ununterbrochen aus dem Fahrzeugmotor abtransportiert werden. Dies geschieht zum einen durch das Kühlmittel und zum anderen durch die Abgase.

Wichtigkeit der richtigen Temperatur

Im Motor des Fahrzeuges ist eine bestimmt Wärme gewollt. Das hat einen Sinn: Das Motoröl und die Mechanik im Katalysator können die Abgasreinigung erst bei höheren Temperaturen durchführen. Die Betriebstemperatur bei vielen Motoren liegt zwischen 80 und 90 °C. Der Motor läuft bei dieser Temperatur warm, ohne dass das Kühlwasser kocht. Im Katalysator und Auspuff sind die Temperaturen um einiges höher, werden aber durch den Fahrtwind wieder reguliert. Allerdings wird die Motortemperatur durch den Kühlerfrostschutz reguliert und dies ist auch enorm wichtig, weil sonst ein Motorschaden entstehen kann.

Kleiner und großer großer Kühlkreislauf beim Pkw

Der Kühlerfrostschutz zirkuliert Anfangs im kleinen Kreislauf. Der kleine Kreislauf beinhaltet den Fahrzeugmotor und die Beheizung des Fahrzeuginneren. Als Schutz vor Überdruck, der bei Erwärmung von Kühlwasser entstehen kann, dient der Ausgleichsbehälter. An diesem Behälter sind ebenso die Markierungen für den maximalen und minimalen Füllstand abgebildet. Der Motor erreicht durch den kleinen Kreislauf zügiger seine Betriebstemperatur. Sobald diese Temperatur erreicht ist, aktiviert ein Thermostat den großen Kreislauf.
Folgendermaßen funktioniert der große Kreislauf: Die Wärme im Fahrzeugmotor nimmt der Kühlerfrostschutz auf. Ebenso führt der Kreislauf durch einen Wärmetauscher, wobei ein Teil der Hitze zur Beheizung des Fahrzeuginneren genutzt wird. Danach wird das Kühlwasser durch den Kühler geleitet, in dem das Mittel durch die Entstehung von Fahrtwind abgekühlt wird. Sollte die Temperatur trotz großem Kreislauf weiter ansteigen, wird durch die Lüfter zusätzliche Frischluft in den Motorkühler geleitet, um den Motor abzukühlen.

Wie das Kühlmittel vom Fahrzeug zusammengesetzt ist

Destilliertes Wasser und Frostschutz sind die zwei Hauptbestandteile, aus denen der Kühlerfrostschutz beim Fahrzeug besteht. Da Wasser eine große Wärmekapazität hat, funktioniert es optimal als Wärmeträger. Das heißt, dass Wasser viel Wärme aufnehmen kann und sich dadurch nur wenig erhitzt.

Ein Frostschutzmittel (oft Glykol) und einige weitere Stoffe werden dem Wasser zugegeben. Somit wird das Einfrieren des Wassers in den kalten Jahreszeiten verhindert, allerdings besitzt es dadurch eine geringere Wärmekapazität. Durch das Mischungsverhältnis der Flüssigkeit verschiebt sich zudem der Gefrierpunkt. Wenn der Frostschutz und das Wasser richtig gemischt werden, bekommt das Kühlmittel all seine optimalen Eigenschaften. Achtung: Eine Überkonzentration von Kühlwasser verbessert keineswegs die Eigenschaften!

Farbton des Kühlerfrostschutzes

Kühlmittel eines Autos mit rosafarbener Frostschutzflüssigkeit

Beim Kühlwasser gibt es Unterschiede. Viele Kühlmittel enthalten einen großen Anteile an Glykol, welches für den Frostschutz verantwortlich ist. Weitere Zusätze von etwa 10 % Anteil sorgen für einen besseren Schutz vor Rost und optimale Schmierung. Auf das Fahrzeug werden die sogenannte Zusätze abgestimmt. Auf keinen Fall sollten Sie ein Fahrzeug mit dem falschen Kühlwasser befüllen, da die Schmierung und der Korrosionsschutz sonst nicht gegeben sind. Ebenso gefährlich ist das Mischen unterschiedlicher Kühlmittel.

Der Kühlerfrostschutz im Fahrzeug ist zur einfachen Unterscheidung farbig. Für den Kühler ist das Mittel entweder grün, rot oder blau eingefärbt. Die Farbe gibt Auskunft über die verwendeten Additive für den Kühler. Genauere Informationen finden Sie in der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges. Ein Fachmann erkennt an der Farbe, ob der Kühlerfrostschutz schon älter ist oder ob er frisch ist.

Ist normales Wasser genau so wirksam wie Kühlerfrostschutz?

Der Kühlkreislauf ist nicht zum Einsatz von Leitungswasser gedacht. In einem Notfall können Sie aber durchaus normales Wasser einfüllen. Das verhindert das Überhitzen des Motors. Sie sollten das gewöhnliche Wasser dann schnellstmöglich gegen ein passendes Kühlmittel tauschen. Das hat zwei Gründe: Erstens sind im Leitungswasser Stoffe enthalten, die sich in den Leitungen absetzen und Korrosion verursachen. Außerdem gefriert Leitungswasser im Winter und legt damit den Kühlkreislauf komplett lahm.

Der Motor sollte niemals mit Leitungswasser gekühlt werden. Nur in einer Notsituation kann zum Befüllen des Kühlkreislaufs normales Wasser verwendet werden. Dies verhindert eine Überhitzung des Motors. Erstens enthält Leitungswasser Stoffe, die sich in Hydrauliksystemen ansammeln und Korrosion verursachen. Darüber hinaus friert Leitungswasser im Winter ein und stoppt somit den Kühlprozess.

Wasserkühler überprüfen

Beim Kühlwasser im Fahrzeug sind zwei Sachen sehr wichtig: Die Frostschutzkonzentration und der Füllstand. Wenn eine der beiden Sachen nicht passt, kann das fatale Folgen für das Fahrzeug haben. Im folgenden Ratgeber erklären wir, wie man den Füllstand kontrolliert, wie sich eine  Fehlfunktion des Kühlers bemerkbar macht und wie man Kühlmittel selbständig auffüllen kann.

Wann man den Kühlerfrostschutz überprüfen sollte:

  • Warnleuchte leuchtet auf: „Kühlwasser prüfen“
  • Temperatur des Motors ist während der Fahrt zu hoch
  • Unter dem Fahrzeug sind farbige Flecken

1. Kühlerfrostschutz prüfen

Man braucht kein Werkzeug, um den Kühlwasserstand zu messen. Es reicht lediglich ein kurzer Blick in den Motorraum. Im Motorraum befindet sich der Druckausgleichsbehälter, dieser ist rund und durchsichtig. Hierbei müssen Sie nur auf die Markierungen „Min“ und „Max“ achten. Am besten sollte sich der Füllstand zwischen den beiden Markierungen befinden. Falls der Stand zu niedrig ist, geht höchstwahrscheinlich Kühlerfrostschutz verloren.

2. Undichte Stellen ausfindig machen

Kühlflüssigkeit entweicht durch Leck aus dem Motor

Sollte der Füllstand tatsächlich zu niedrig sein, ist es ratsam, am Behälter nach Lecks zu suchen. Sehen Sie am Kühlerschlauch und an der Kühlmittelpumpe nach, ob feuchte Stellen sichtbar sind. Auf spröde Dichtungen und angefressene Schläuche sollten Sie auch achten. Da die Schläuche süßlich schmecken, verbeißen sich gerne auch mal Marder daran.

Achten Sie bei der Beurteilung von Frostschutzmittellecks auf Flecken. Denn tritt nur wenig Flüssigkeit aus, kann sie schnell verdunsten und Flecken hinterlassen.

3. Prüfen des Kühlerfrostschutzes

Sowohl der Füllstand des Kühlerfrostschutzes als auch dessen Zusammensetzung sind entscheidend. Den aktuellen Füllstand können Sie am besten mit einer sogenannten Prüfspindel prüfen. Hierfür müssen Sie den Ausgleichsbehälter öffnen und der Anleitung des Gerätes folgen. Viele Frostschutzprüfer zeigen die Temperatur in Grad Celsius an.
Vorsicht: Nur im kalten Zustand den Ausgleichsbehälter öffnen! Denn der Druck ist bei einem heißen Kühlwasser zu hoch und man kann sich gefährliche Verbrennungen zuziehen. Sie können die Motortemperatur mit der Hand an unterschiedlichen Stellen im Motorraum überprüfen.

4. Auffüllen des Kühlerfrostschutz

Wenn der Füllstand überprüft und hierbei festgestellt wurde, dass sich zu wenig Kühlmittel im Fahrzeug befindet, kann man als erste Hilfe destilliertes Wasser hineinschütten. Hierfür kann man einen Trichter oder eine Gießkanne zur Hand nehmen. Füllen Sie die Flüssigkeit vorsichtig ein, bis der richtige Füllstand erreicht ist.
Bedenken Sie, dass auch Frostschutzmittel beigemischt werden muss, damit Siede- und Gefrierpunkt wieder passen und das Kühlwasser seine Eigenschaften perfekt entfalten kann.

5. Austausch des Kühlwassers

Sollte es zu einem Verlust von Kühlwasser kommen, reicht in der Regel das Auffüllen. Allerdings ist es zu empfehlen, den Kühlerfrostschutz in regelmäßigen Abständen ganz zu wechseln. Das Wechselintervall wird vom Hersteller angeben. Dieses liegt in den meisten Fällen zwischen 50.000 und 100.000 km.
Warum sollte man das Kühlmittel komplett wechseln? Weil sich nach einer bestimmten Zeit im Kühlerfrostschutz Stoffe absetzen können. Hier handelt es sich zum Beispiel um schwimmende Öltropfen oder Rost aus dem Motorbereich. Wenn man Kühler und Kühlerfrostschutz auswechselt, können so schädliche Stoffe mit entfernt werden.

6. Entsorgung des Kühlwassers

Es gibt beim Austausch von Kühlwasser im Fahrzeug noch mehr zu beachten. Das alte abgenützte Kühlwasser muss als erstes entfernt werden, bevor neues aufgefüllt werden kann. Dies ist allerdings gar nicht so einfach, denn das Kühlmittel ist umweltschädlich und zählt daher zum Sondermüll. Somit darf es unter keinen Umständen mit dem Grundwasser in Kontakt kommen! Sie sollten die Entsorgung des Kühlwassers unbedingt von einer Werkstatt ausführen lassen, wenn Sie sich den Umgang mit Gefahrstoffen nicht zutrauen. Selbstverständlich können wir von Autohaus Toepner Ihnen bei dieser Angelegenheit professionell weiter helfen. Kontaktieren Sie uns einfach und profitieren Sie von unserer Expertise.

Kosten bei einem Kühlwasserwechsel in Eigenregie

Da destilliertes Wasser für etwa 1,00 € pro Liter erhältlich ist, ist dies erst einmal kein großen Kostenfaktor. Allerdings fällt der Kühlerfrostschutz mit circa 10 € pro Liter ins Gewicht. Es hängt ganz vom Modell Ihres Fahrzeuges und dem Hersteller ab, wie viel Wasser und Kühlmittel Sie brauchen. Man kann sagen, dass insgesamt ungefähr 40 – 100 € Kosten anfallen werden.

Kosten bei einem Wechsel durch Fachwerkstatt

Das Wechseln und Auffüllen von Kühlwasser im Fahrzeug kann so gut wie jede Fachwerkstatt erledigen. Man muss hierfür auch nicht unbedingt in eine Vertragswerkstatt des Herstellers. Zu den Kosten der Flüssigkeiten wie oben aufgelistet, kommt in der Werkstatt noch der Lohn der Fachmänner dazu. Hier müssen Sie mit einer Komplettsumme von etwa 80 bis 200 € rechnen.

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FAQ:

Ist es möglich, Kühlwasser selbst nachzufüllen?
Ja. Allerdings muss man warten, bis der Motor abgekühlt ist.

Ist Kühlwasser und Kühlmittel das gleiche?
Kühlmittel, Kühlwasser oder Kühlerfrostschutz ist alles das gleiche.

Ist es schädlich für das Fahrzeug, wenn wenig Kühlwasser vorhanden ist?
Wenn man einige Kilometer mit keinem oder zu wenig Kühlmittel fährt, kann das dem Motor erheblich schaden. Achtung! Das ständige Nachfüllen des Ausgleichsbehälters behebt nicht die Wurzel des Problems. In so einer Situation ist höchstwahrscheinlich irgendwo ein Leck. Denn das Kühlsystem ist ein geschlossener Kreislauf.

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